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Schweigen des Lichtes

África Juan, kurz África, mallorquinische Landschaftsmalerin, die eine innige Beziehung zu ihrer Heimat hat,  entdeckte in Mallorca die Natur, in der  sie vertieft, um so ihre Geheimnisse zu verstehen, was auf ihren Gemälden wie Meer, Berge, Bäume, Steine….die Hauptthemen, die ihr Kunstwerk begleiten, zum Ausdruck kommt.

Das starke  Licht  des Mittelmeeres schleicht sich in  ihre Landschaften ein, indem  die Farben in Blau, Violett, Grün…umgewandelt werden, als treue Palette, die die Meereslandschaft begleitet. Dieses Rahmenlicht bietet eine sanfte, ruhige Stimmung, voll von Spiegelbewegungen und Leuchtffekten, die von grosser Kunstsensibilität zeugen, und  uns die schöpferische Persönlichkeit der Künstlerin erahnen lässt.

Bei den Kunstwerken von África  ist ersichtlich, dass sie Zeichnungsausbildung hat, Linien-und Strichführung beherrscht, was an den Segeln der Schiffe, sowohl im ruhigen Zustand, als auch in Bewegung, zum Vorschein kommt.  Nicht umsonst ist ein wichtiger Bereich  ihres künstlerischen Schaffens den Porträts gewidmet. Die Künstlerin versteht es bestens, die Gesichts- und Seelenzüge zu gestalten, was ihr vielleicht dank ihrer Gefühlsnähe und –sensibilität gut gelingt.

Zur bessere Beobachtung und Ergötzen des Bildes, muss der Zuschauer  davon sich        entfernen, Perspektive haben und so wird Er von der Stimmung des Landschaftes durchdrungen. Damit wird Er glauben, dass eine Einladung zur Rühe und warme Temperature des Mittelsmeeres ist.

Man kann eine Malerischentwicklung in der Reihe (Serie) “Höhlunge” beobachten.

Dort wird Sie von der Linie und Zeichnug befreien und ist die Kunstlerin bereit, um die  chromatische Palette zu erweitern. Wir sehen  vibrierende runzlige  und fast phantasmagorische Felsen, die von der  behaglichen Realismus der Seestücken befrien und naher der Abstraktion sind. Es ist eine Suche von neuen Texturen, neuen Taktilwerten. Sie werden durch eine mehr pastose Malerei, die mit Sand oder Marmorsand gemischt wird, worin Pinzel und Spatel verwandt sind, erreicht.

Es ist eine tapfer kunstliche Einfall durch verschieden ästhetische Wege aber immer unter dem subjektiven Blick der Malerin. Zur besseren Beobachtung und Augengenuss des Bildes sollte der Betrachter sich davon entfernen, Perspektiven bewahren, und so wird er – auch wenn es paradox erscheint – von der Landschaftsstimmung derart beeindruckt, dass er glaubt, von der Ruhe und den angenehmen warmen Temperaturen des Mittelmeers liebkost zu werden.

Eine malerische Entwicklung wird in der Serie „Vertiefungen“(Höhlungen) beobachtet, indem sich die Künstlerin von der Linie und Zeichnungen befreit und die chromatische Palette erweitert. Es geht nun um vibrierende, rauhe, fast gespenstische Felsen, die weit entfernt vom gemütlichen Realismus des Meeres, und näher der Abstraktion sind. Es ist eine Suche nach neuen Texturen und Taktilwerten, was durch eine dickere, teigartige Malerei, und zwar mit Sand-, und Marmorstaubmischung, in Verbindung von Pinsel und Spachtel erreicht wird. Es ist ein mutiger, künstlerischer Streifzug auf verschiedenen Wegen der Ästhetik, jedoch stets unter dem subjektiven Blick der Malerin.

Africa befindet sich auf einem soliden, sicheren Kunstweg, auf der Suche nach malerischer Reife, indem sie kunstlerische Pfade erforscht und somit weiss, dass es ein langer, kreativer Prozess ist, der vielleicht nie ein Ende erreicht.

Elena Conde León – Kunstgeschichtlerin 2008